Was ist alternative Monatshygiene?

Alternative Monatshygiene sind wiederverwendbare Hygieneprodukte vor allem für die Zeit der Menstruation aber auch während des Wochenflußes nach der Geburt oder bei Blasenschwäche.

Wiederverwendbare Produkte sind Damenbinden aus Stoff , Menstruationstassen oder aber Schwämmchen. Eine bei uns sehr wenig verbreitete Methode ist das sogenannte „free bleeding“. Dabei achtet die Frau darauf wann das Blut austreten könnte und wird dann versuchen eine Toilette zu finden. Das erfordert ein sehr gutes Körpergefühl und Selbstvertrauen.

Video über Alternative Monatshygiene

Doch was sind die Gründe von Einweg- auf Mehrwegprodukte umzusteigen?

Um die Beweggründe für einen Wechsel zu verstehen, hilft es zu wissen, woraus Einwegprodukte überhaupt bestehen:

Woraus bestehen Einwegprodukte (Damenbinden / Tampons)?

In den allermeisten Einwegprodukten stecken nicht nur Superabsorber um z. B. die Binden möglichst dünn zu machen sondern auch Duftstoffe um „Gerüche zu neutralisieren“. Vielfach wird mit „enthält Baumwolle“ geworben, doch in den wenigsten Fällen besteht eine Binde oder Tampon aus reiner Baumwolle. Meist ist es nur ein hauchdünnes Vlies auf der Oberfläche das einen kleinen Anteil an Baumwollfasern enthält. Der Rest ist Viskosefaser und vor allem viel, viel Kunststoff. Dazu kommt noch eine Klebefolie um einmal die Binde am Verrutschen im Slip zu hindern und andererseits ein Durchbluten zu verhindern.
Eine Ausnahme sind hier die immer größer werdende Zahl an Einwegbinden aus dem Bio-Bereich. Hier gibt es immer mehr Anbieter die mit Naturfasern arbeiten und einem Wäscheschutz auf z. B. Pflanzenstärke arbeiten. Diese Produkte sind in den meisten Fällen jedoch dicker und verursachen ebenso sehr viel Müll in der Verpackung, Produktion und Entsorgung.

Video Innenleben Damenbinde
(Link führt zu einem Video auf unserem YouTube Kanal)
 

Vorteile der Mehrwegprodukte wie Stoffbinden, Menstruationstassen oder Schwämmchen:

1. Gesundheit:

Für viele Frauen ist das Thema Gesundheit oft der erste Grund warum sie überhaupt über einen Wechsel von Einwegtampon oder Einwegbinde nachdenken.

Die Großindustrie mit den bekannten Herstellern von Binden / Windeln bestreiten vehement gesundheitliche Probleme die von Einwegbinden ausgehen können. Die Erfahrungsberichte sehr, sehr vieler Frauen und auch Frauenärzt*innen zeigen jedoch das Gegenteil.
In den Einwegprodukten sind Superabsorber drin – das was auch z. B. in einigen Katzenstreu oder Entfeuchtungsmitteln enthalten ist.
Im trockenen Zustand sind es oft winzig kleine Kügelchen die sich dann in Verbindung mit Flüssigkeit zu einem Gel umwandeln.
Im Bereich der Vagina ist aber Feuchtigkeit nicht nur Blut oder Urin – die gesamte Scheidenflora ist feucht. Ein austrocknendes Produkt ist also völlig kontraproduktiv, trocknet aus und erleichtert es so Keimen und Pilzen sich ungehemmt zu vermehren.
Die in vielen Einwegprodukten vorkommenden  Duftstoffe sollen „Gerüche neutralisieren“. Dieser Geruch kommt jedoch nur zustande wenn
die Superabsorger mit Feuchtigkeit reagieren
oder wenn sich das Scheidenmilieu negativ verändert, sich also z. B. Eine Pilzinfektion entwickelt hat.
Und so führen die künstlichen Duftstoffe auch dazu, dass sich erst Recht bei vielen Frauen Hautirritationen bilden.
Die Haut trocknet aus, wird rot, rissig und es können sich Keime, Pilzsporen ausbreiten.

Bei Stoffbinden oder Menstruationstassen ist das nicht der Fall. Die hauteigene Feuchtigkeit wird nicht aufgesaugt und es gibt auch keine zusätzlichen Wirkstoffe die das Hautmilieu reizen könnten.
Stoffbinden  -vor allem aus reinen Naturfasern – sind maximal atmungsaktiv, trocknen nicht aus, sind sehr gut verträglich.

2. Ökologische Gründe

Ein Einwegprodukt kann nur 1 x verwendet werden. Und bei einem Periodenprodukt bedeutet dies: es wird nur wenige Stunde verwendet und landet dann in den Müll.

Die Müllphase hat aber schon sehr viel früher begonnen:
In den meisten Fällen sind die Einwegbinden und Einmaltampons in Kunststoff / Papier einzeln verpackt. Dazu kommt eine Umverpackung für den Verkauf. Diese Packungen wiederum sind als Verpackungseinheiten in Kartons auf einer Palette und diese wird oft mit Plastikfolie umhüllt für den Transport vom Hersteller zum Großhandelslager. Dort geht es dann in kleineren Kartoneinheiten zum Einzelhändler. Somit ist schon mal jede Menge Müll nur für die Verpackung angefallen. Und das passiert dann immer und immer wieder.

Die benutzen Binden werden dann weggeschmissen. Wenn es gut geht über den Restmüll – wenn es schlecht läuft über die Toilette. Und das führt dann in vielen Abwasserleitungen und Klärwerken zu erheblichen Verstopfungen.

3. Finanzielle Gründe

Durchschnittlich benötigt eine Frau ca. 11.000 Binden/Tampons im Laufe ihres Lebens. Je nach Marke ist das eine sehr teurer Angelegenheit Jahr für Jahr. Allerdings fällt es den wenigsten so sehr auf, denn es ist Monat für Monat ein relativ kleiner Betrag.
Stoffbinden / Menstruationstassen sind in der Erstanschaffung natürlich teurer, halten dann aber zwischen 5-10 Jahren oder länger.

4. Unabhängigkeit

Mehrwegprodukte stehen nach der Erstanschaffung immer wieder zu Verfügung. Soll es mal ganz schnell gehen, dann kann eine Binde auch mal im Waschbecken ausgewaschen werden und trocknen.
Wie ist es z. B. Während einer Krankheitsphase zu Hause bleiben zu müssen (oder im Quarantänefall) und nicht einkaufen zu können? Es müsste jemand beauftragt werden jetzt zusätzlich zu Eier, Butter, Gemüse auch noch die Binde in der Stärke x der Marke y zu besorgen.
Campingbegeisterte haben oft schon einen festen Vorrat an sauberen Stoffbinden im Wohnwagen / Bus liegen und sind so immer vorbereitet.


Wie funktiert das mit den Stoffbinden wenn .....

In diesem Video beantworte ich 17 häufige Fragen über Stoffbinden.

YouTube Video Fragen und Antworten zu Stoffbinden

Wie war das früher mit der Menstruation:

Im Laufe der Jahrhunderte haben wir Frauen immer wieder Methoden gefunden, damit das Blut  das Blut nicht einfach nur die Beine runterläuft. Dabei werden und wurden Blätter genutzt, Moos, Watte und Stoffe. Die Halterungen die dabei teilweise für die Stoffbinden verwendet wurden waren extrem umständlich, daher ist es auch nicht verwunderlich, dass heute immer noch gerade ältere Frauen Vorbehalte gegen Stoffbinden haben.
Die Menstruationstasse ist erstaunlicherweise schon in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts erfunden worden – von einer Frau. Allerdings hat sie dies nicht durchgesetzt, dazu trug bestimmt auch ein prüdes Umgehen mit dem eigenen Körper bei.

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Noch viele weitere Informationen und Anleitungen über Menstruationstassen, Stoffbinden und Schwämmchen haben wir

direkt in der der Produktkategorie Alternative Monatshygiene zusammengestellt.

 

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