Baumwolle

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Baumwolle

Baumwolle ist eine der beliebtesten Fasern für Textilien und so wird fast die Hälfte der gesamten Textilfasern aus Baumwolle hergestellt. Leider benötigt Baumwolle sehr viel Wärme und gleichzeitig viel Wasser. Im konventionellen Anbau werden dazu viele Pestizide, Herbizide und Dünger eignesetzt sowie in Monokulturen angebaut.
Erfreulicherweise steigt in den letzten Jahren die Nachfrage und damit auch das Angebot an Bio-Baumwolle. In 2012 lag der Anteil noch bei ca. 0,5 % am weltweiten Baumwollanbau. Die Zahlen von 2018/2019 zeigen einen Anstieg der globalen Bio-Baumwolle von ca.  0,93 % (Quelle: https://textileexchange.org/press/ )neuere Zahlen liegen noch nicht vor.
Es gibt auch Initiativen die zwar nicht den Bio-Anbau unterstützen aber zumindest die Anbau- und Arbeitsbedingungen verbessern sowie teilweise receycelte Baumwolle verwenden wie z. B. die Better Cotton Initiative, Cotton made in Africe oder Fairtrade Cotton. Ein guter Artikel dazu ist auf der Seite von my-green-choice.de zu finden.
 
Grafik Vorteile Nachteile Baumwolle

Stoffe:

Baumwollstoffe sind leicht und atmungsaktiv, allerdings nicht wärmend. Baumwolle kann viel an Nässe aufnehmen, ca. 20% bevor sie sich wirklich nass anfühlt, allerdings brauchen tropfnasse Stoffe sehr lange um zu trocknen. Sie ist gut waschbar und da viele Baumwollstoffe auch kochbar sind, werden sie gerne im Bereich von Hygienetextilien wie Windeln, Unterwäsche, Handtücher, Bettwäsche genommen. Die Oberfläche ist meist glatt, es stehen kaum Häärchen ab, daher vertragen auch viele Allergiker Baumwollstoffe sehr gut , die Haut wird nicht gereizt.

Baumwolle lässt sich gut verarbeiten, färben, vernähen. Baumwolle verknitter zwar, lässt sich aber auch sehr heiß und feucht wieder gut glatt bügeln. Bügelleicht ausgerüstete Baumwolle ist immer chemisch behandelt / ausgerüstet.

Baumwolle kann gewebt werden (der Stoff ist unelastisch) oder er wird gewirkt bzw. gestrickt. Die Stoffe sind elastisch und diese Stoffe werden als Jersey, Interlock (dabei ist das Maschenbild auf Vorder-und Rückseite gleich und der Stoff ist oft dicker) oder Strick angeboten.

Pflege:

Je nach Produkt wird für Baumwolle eine Waschempfehlung zwischen 30 und 95 Grad gegeben. Das hängt meist davon ob, ob es ein Mischgewebe ist, ob ein Elasthananteil enthalten ist der den Stoff stretchig macht, ob der Stoff bedruckt ist oder durchgefärbt.
 
Wie alle Naturstoffe, benötigt Baumwolle mehrere Waschgänge bevor sie richtig gut saugen. Bis das passiert, verwenden Sie mehrere Einlagen und rechnen Sie mit kürzen Wickelabständen.
 
Viele Baumwollstoffe laufen um ca. 5-8 % ein, wird der Stoff noch im Trockner getrocknet kann es noch mehr sein. Sie können feuchte Baumwollstoffe etwas in Form ziehen.
 
Für Baumwolle eignet sich jedes Waschmittel und jeder Fleckentferner.
 

Pflanze und Anbau: 

Die Baumwollpflanze selber wird seit ca. 8000 Jahren angebaut und genutzt. Die ältesten Berichte darüber gibt es aus Mittelamerika. Angebaut wird sie in ca. 60 Ländern weltweit, wobei die größten Produzenten USA, China, Indien und die Türkei sind. Die größten Anbauflächen für die Bio-Baumwolle befinden sich in Indien, gefolgt von der Türkei, China und Afrika. Dabei steigt die Nachfrage weltweit an und gerade in Deutschland vertreiben große Handelsketten immer mehr Bio-Baumwolle.

Baumwolle benötigt ein sehr warmes, trockenes Klima und ist eine sehr durstige Pflanze. Das führt leider oft zu Wasserabsenkungen in den Anbauregionen.
Die Baumwollkapseln mit den weißen Fasern wurden ursprünglich mit der Hand geerntet mittlweile wird dies hauptsächlich durch Maschinen erledigt. Um dabei so wenig wie möglich Blätter mit dabei abzureissen, werden im konventionallen Anbau die Felder vorher mit einem Entlaubungsmittel besprüht. Meist per Flugzeug. Dabei kann natürlich eine Abdrift passieren, d. h. das das Mittel dann auch woanders landet als auf dem jeweils spezifischen Feld.

Im Bio-Anbau werden die Nachteile der Monokulturen (Einsatz von Pestiziden) durch einen regelmässigen Wechsel der Fruchtfolge auf den Feldern vermindert, da sich die Schädlinge dann nicht so stark vermehren können. Zudem wird auf Mischkulturen geachtet, z. B. mit Erdnüssen. So wird der Boden wieder mit dem angereichert, was die Baumwollpflanze ihm entzieht.
Im Bio-Anbau werden keine Entlaubungsmittel genutzt, die Kapseln müssen per Hand geerntet werden. Das ist mühselig, aber im Grunde genommen werden dadurch auch die Fasern geschont, die Qualität ist wesentlich besser.
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