Vlies: Volumenvlies / Thermovlies

Aus was besteht ein Vlies?

Ein Vlies ist nicht gewebt und nicht gewirkt - es sind lange Fasern die entweder mechanisch (genadelt) oder thermisch miteinander verbunden werden. Ein Vlies kann sowohl im Modebereich als auch im Bauwesen vorkommen. So sind z. B. Wärmedämmungen im Dach auch dicke Vliese.

Aus welchen Materialien besteht ein Vlies?

Das ist sehr unterschiedlich und hängt auch vom Verwendungszweck ab. Die meisten Vliese bestehen aus Kunstfasern (Polyester), es gibt aber auch Naturfasern.

Volumenvlies bietet die größe Auswahl:
  • 100% Polyester
  • 100% Baumwolle
  • Mischungen aus Polyester / Baumwolle
  • Mischungen aus Bambuszellfasern / Baumwolle
  • Mischungen aus Wolle / Polyester
  • Mischungen aus Soja / Baumwolle
 

Welches Vlies gibt es?

Volumenvlies

Ein Volumenvlies macht ein Textilstück bauschig, kuschelig und schließt in seinen Luftkammern (die in dem etwas lockeren  Geweben vorhanden sind) die Wärme gut ein. Es wird zwischen zwei Lagen Stoff eingenäht.
Es gibt einige Hersteller, die bieten ein Volumenvlies mit einer aufbügelbaren Oberfläche an.
Die meisten Volumenvliese müssen jedoch mit Nähten an den Ober-/Unterstoff verbunden werden (siehe Verarbeitung).
Das lässt sich mit Volumenvlies nähen:
  • Quilts
  • Krabbeldecken
  • Bekleidung wie Jacken und Mäntel (Innenfutter)
  • Taschen
  • Kissen

Thermovlies

Ein Thermovlies kann eine isolierende Schicht haben und bietet Schutz vor Wärme oder Kälte. Die isolierende Schicht ist dann z. B. aus einer ganz leichten Metallfolie gearbeitet (ähnlich wie eine Rettungsdecke).
Es gibt aber auch das Vlies Thermolan (Vlieseline 272) das z. B. doppellagig für Ofenhandschuhe oder Untersetzer verwendet werden kann.
Das lässt sich aus Thermovlies nähen:
  • Eierwärmer
  • Lunchbags
  • Untersetzer
  • Kaffeewärmer
  • Sitzkissen
  • Picknickdecken


Vlies verarbeiten:

Einige Vliesarten haben auf einer Seite kleine, fühlbare Pünktchen. Mit dieser Seite können sie auf den Stoff aufgebügelt werden und verkleben mit dem Stoff. So verschiebst sich nichts beim Waschen.
Für einen Quilt werden die Stofflagen (Oberstoff, Vlies, Unterstoff) miteinander vernäht, dabei kann die Abstandempfehlung sich je nach Volumenvliesart unterscheiden. Sehr üblich sind maximal 10 cm bei vielen Vliesen die für einen Quilt verwendet werden.
Da sich bei einem Quiltstoff oft die Stofflagen / Vlies verschieben und so das Nähprojekt sehr schief zu werden droht, werden die drei Stoffschichten entweder mit vielen, vielen Sicherheitsnadeln (Quiltnadeln) miteinander verbunden oder aber man arbeitet mit temporären Sprühkleber. Dieser hält nicht unendlich lange und spätestens nach der ersten Wäsche ist er verschwunden. Ich persönlich bevorzuge bei einem großen Quilt eine Mischung aus Sprühkleber und Quiltnadeln.

Weitere Vliese:

Bügelvlies:

Ein Bügelvlies gibt einem Textilstück einen gewissen Halt, Stabilität und Griff. Hier gibt es auch unterschiedliche Stärken und so kann ein dünneres Bügelvlies für z. B. einen Kragen oder Hemdmanschetten verwendet werden und ein dickeres Vlies für ein Utensilio oder eine Tasche.
Diese Vliese werden immer aufgebügelt.


Vlies für Applikationen

Sehr bekannt ist das Vliesofix, ein sehr dünnes Vlies. Es hat eine zweiseitige Bügelauflage. Das Vlies wird erst auf den Stoff aufgebügelt, der z. B. als Herz auf einer Hose sein soll. Dann wird das Herz aufgezeichnet und ausgeschnitten. Jetzt kann das Herz mit der Unterseite Vlies auf die Hose aufgebügelt und aufgenäht werden.
Vorteil: der Stoff lässt sich sauber verarbieten, verzieht sich nicht und franst nicht aus.
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