Mein erster großer Quilt

Ich hätte ja nicht gedacht, das es mir doch noch gelingt. Aber ich habe es tatsächlich geschafft, einen großen Quilt zu nähen und zu quilten.

In den letzten Jahren habe ich dann doch gelernt ordentlicher zuzuschneiden und das  Bügeln was bringt und genau zu nähen.  Es gibt auf jeden Fall noch ganz viel Verbesserungspotential, aber ich weiß, das ich da im Laufe der Zeit mehr Erfahrung bekommen werde.

Und so habe ich dann vor einigen Wochen aus gut abgelagerten Stoffen dann ganz, ganz viele Quadrate geschnitten.  Ich muss gestehen, ich hab  einfach geschnitten und geschnitten und geschnitten und mir vorher noch kein Muster überlegt. Also das ist ja schon mal ein Punkt der zu verbessern wäre.

Dann erst habe ich mir überlegt wie ich die Stoffe lege. Und dann festgestellt: Nur bunt möchte ich nicht. Und mir dann noch etwas unifarbenen Stoff besorgt. Und ab dem Zeitpunkt habe ich wirklich überlegt: wie soll es aussehen? Was passt zusammen?

Das Vorderteil war dann irgendwann fertig, auch in der Größe die ich wollte. Und ich hatte noch Mengen an Quadraten übrig. Also, habe ich mir jetzt wieder überlegt: ich nähe die Rückseite nicht aus einem unifarbenen Stoff, ich patche. Und dann habe ich mir überlegt, wie ich das haben möchte und mir doch mal ein Karoblatt genommen und ausgefüllt.

Gut, das Rückenteil war auch fertig. Auch mit einer Bordüre. Und ich hatte auch schon den Streifen für das Binding fertig. Das Vlies kam und der Sprühkleber. Und nun – legeten wir aus – und da habe ich festgestellt: toll, die Bordüre der Rückseite ist falsch geplant. Das passt nicht, die wird verschwinden. Blöde Idee.

Und Sprühkleber – also Sprühkleber werde ich eventuell nochmal für kleine Projekte kaufen. Aber nicht für große. Da kostet eine kleine Flasche über 10,00 Euro und ist dann leer! Neee, lieber Sicherheitsnadeln. Da kann ich den Stoff auch nochmal besser glattstreichen.

 

 

Das gefiel mir nicht. Also doch ein anderer Plan und das Sandwich auseinandergenommen. Jetzt hatte ich noch braunen Stoff. Aber nicht groß genug. Also habe ich wieder ein Patchworkstück gearbeitet: lauter 2,5 inch breite Streifen geschnitten, aneinder genäht und  wie beim Jelly Roll Quilt einen langen bunten  Block genäht. Den unibraunen Stoff auseinandergeschnitten und das bunte eingesetzt.  Das reichte jetzt teilweise sehr, sehr knapp. Aber gut. In einem Craftsy-Kurs (kennt ihr die?) habe ich den Tip gehabt, den Quilt erstmal an den Bordüren festzunähen. Ok, gemacht. Aber auch das werde ich mir sparen. Denn: beim Quilten selber wäre es gut gewesen, wenn sich die Stoffe noch etwas hätten bewegen können.

Da ich gerade dabei bin, mich doch eingehender mit dem Thema free motion quilting zu beschäftigen, wollte ich dieses Mal ein maschinenprogrammiertes Wellenmuster nehmen. So habe ich mir einen Oberstofftransportfuß besorgt und Mettler Polysheen-Garn. Darauf musste ich leider eine ganze Weile warten. Aber es hat sich gelohnt, das Garn ist wirklich schön. Es ist fester, dicker und glänzt. Und ich habe diese Quilthandschuhe jetzt in meiner Schublade. Die sind wirklich gut – zwischendurch ist mir einer kurzfristig verschwunden und ich habe ihn gleich vermisst. Zum Glück ist er wieder aufgetaucht.

Letztes Wochenende stand also das endgültige Quilten und das Binding an. Tja, da hieß es dann doch noch kurz vor Schluß: das Rückenteil muss nochmals verlängert werden. An einer Längsseite konnte ich noch etwas braunen Stoff entbehren, den konnte ich an eine Breitseite anstückeln. Und dann habe ich jetzt wirklich auch die letzten, letzten, allerletzten Stoffstücke des bunten Stoffes zusammengepatcht und noch eine Verlängerung für die andere Breitseite herausholen können. Das hat zwar bedeutet, eine Reihe Wellenstich nochmals aufzutrennen (war aber nicht so schlimm), aber diese Reihe wollte ich lieber versetzen, damit die Anstückelung auf der Rückseite 1) nicht so auffällt und 2) fester sitzt. Und nun, nun ist er fertig. Und jetzt liegt er bei meinen Eltern auf dem Sofa.

Fazit:

  • Ich war teilweise wirklich fasziniert wie entspannend das Nähen war
  • Sprühkleber wird hier nicht in Mengen verbraucht, dafür kaufe ich mir jetzt mal 200 Sicherheitsnadeln
  • Es hat absolut einen Grund warum die Rückseite jeweils ca. 4 inch breiter sein sollte (in jede Richtung)
  • Es macht auch Sinn vorher die Stoffmenge auszurechnen ( bestimmt nicht mein Lieblingspart)
  • Das verwendete Garn ist gut – Mettler Poly Sheen, aber das Wellenmuster verschlingt Unmengen für den Unterfaden
  • Es war etwas eintönig die langen Reihen runter zu quilten und teilweise auch anstrengend. Ich musste mehrmals Pausen machen.
  • Das Binding geht einfach.
  • Für Rückseiten lieber viel uni und etwas Buntes zusätzlich einsetzen.
  • Quilthandschuhe haben einen festen Platz.
  • Ich brauche ein kleines Bügelbrett oder eine Bügelplatte für mein Nähzimmer.
  • Genause Abmessen mit den Linealen ist absolut wichtig
  • und

    ein Lineal mit einer Art Antirutsch-Auflage auf einer Seite ist genial.

    Leider habe ich erst ein kleines davon, aber irgendwann kommt davon

    noch ein längeres ins Haus.

Und die jetzt nicht genutzte Rückseite wird dann ein neuer großer Sofaquilt für uns zu Hause. Die Kinder freuen sich schon. Und dabei wage ich mich dann nochmals an free motion quilting.

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