Eine Woche kochen mit einer „Hello Fresh“ Box

Hello-Fresh Boxen können ganz schön praktisch sein, haben aber auch Nachteile.

Über einen Videobeitrag von NewMamasWorld habe ich mich dann doch mal getraut mir eine Lieferung mit Lebensmitteln und Rezepten von Hello Fresh zu bestellen. Wie das oft so ist wenn man jeden Mittag schnell und für alle gut etwas zu essen kochen soll – ach, dann ist das oft einfach langweilig und hektisch und frustrierend und nicht gerade inspirieren. Und kürzlich war ich es mal wieder sooooo leid und habe mir dann eben doch mal so eine Box bestellt und war gespannt wie das so läuft.

Vielleicht interessieren ja jetzt den ein oder anderen meine praktischen Erfahrungen mit der Box. Wir sind 2 Erwachsene, 1 männlicher Jugendlicher und 1 weibliche (fast) Jugendliche, die ganz viele Dinge nicht essen mag.

Geliefert wird eine Box mit den notwendigen Lebensmitteln und Rezepten und zwar wahlweise: wöchentlich, 2-wöchentlich oder einmal im Monat, der Inhalt ist für 3 oder 5 Tage und für 2 oder 4 Personen. Jede Mahlzeit ist in einer separaten Papiertüte eingepackt, ausgenommen Kühlprodukte. Diese sind in einer Art Isoliertasche aus recycelter Wolle und mit Kühlakkus bestückt.  Trotz der großen Hitze in dieser Woche kamen die Kühlprodukte dank dieser Isolierung aber trotzdem gut gekühlt bei uns an. Sie wurde vormittags geliefert und mein Mann stellt die Kiste erstmal in den Hausflur.  Ich kam Mittags heim, packte aus und siehe da – die Akkus waren teilweise noch gefroren und die Kühlprodukte u. a. Hühnerfleisch immer noch kalt. Also – funktioniert.

Die Tüten enthalten bis auf Öl, Zucker, Salz, Pfeffer alles: Gemüse, trockene Zutaten, Gewürze, Stärke, Essig. Und zwar genau abgepackt auf das jeweilige Gericht. Die Karten zeigen bildhaft an welche Komponenten der Lieferung benötigt werden (falls man mal den Inhalt durcheinander im Kühlschrank verstaut) und auf der Rückseite ist eine Schritt-für-Schritt Kochanleitung. Jeder kann damit kochen (lernen), da gibt es keine Ausrede.

Diese Woche war/ist geplant:

  • #1: Hähnchenpfanne süß-sauer mit Reis
  • #2 :Gebackener Feta mit Sesamkruste, Feldsalat und Mango
  • #3: Persisches Basmatireis Pilau mit Paprika, Erbsen, Kirschtomaten
  • #4: Rosarote Tortiglioni mit Babyspinat, Roter Beete und Ziegenfrischkäse
  • #5: Spaghetti mit Chorizo und Tomaten-Auberginen Sauce

Heute ist Freitag und drei der o. g. Gerichte habe ich bereits gekocht und ein zusätzliches Rezept aus dem Hello Fresh Archiv dazwischen geschoben. Ihr habt ja selber am Donnerstag die hohen Temperaturen miterlebt, da gab es dann außerplanmässig einen Brotsalat mit Kichererbsen, Mozzarela und Radieschen.

Tag  #1 Hähnchenpfanne: wenn ich Fleisch kaufe, dann eher eine kleine Menge, das finden mein Mann und der Sohn nicht so gut. Daher waren sie also erfreut das es jetzt mal genug gab. Das Hühnerfleisch wog ca. 600g, dazu gab es 2 x Paprika und 2 x Zwiebel sowie 300 g Reis. Die Reismenge erschien mir zu wenig, ich koche diesen immer im Reiskocher und bei uns sind 2 Becher Reis mittlerweile nicht genug. Also habe ich noch aus dem eigenen Bestand aufgefüllt. Das Fleisch wurde mit Stärke – die in kleinen Döschen verpackt war –   sowie ebenfalls kleinen abgepackten Ketchup, Sojasauce und Essig sowie Sesamsamen zubereitet.

Es schmeckte sehr lecker, allerdings habe ich nur 1 Zwiebel verwendet und eine halbe Paprika übrig gelassen.  Vom Fleisch mit der Sauce blieb auch noch etwas übrig, der Reise war trotz meiner Mengenanpassung aber komplett weg.

Tag #2 Salat mit Feta: Jetzt sind wir nur zu dritt, der Sohn ist in bei einer mehrtägigen Veranstaltung. Somit habe ich die Salatmenge auch angepasst. Es blieb wirklich noch einiges vom Feldsalat übrig, da kann ich die nächsten Tage noch Salat / Smoothies machen. Mango ebenso. Wir haben noch zusätzlich etwas Brot gegessen, es war keine weitere Beilage vorgesehen. Erstaunlich ist das sogar die Tochter den gesamten Salat ist und mit gnädigst erlaubt das Rezept zu wiederholen.

Jetzt der dazwischen geschobene Brotsalat: hier musste ich ja auf eigenen Lebensmittelbestand zurückgreifen bzw. einkaufen. Das Rezept erforderte Ciabatta – dieses Brot scheint nicht mehr trendy zu sein, in 3 Bäckerei gab es das nicht. Also habe ich Baguette genommen. Die Zucchini, rote Zwiebel und Kirschtomaten werden in der Pfanne angebraten, dadurch erhält der Salat einen schönen herzhaften Geschmack.

Tag #3: Das persische Pilau. Ja, nicht mein Geschmack. Definitiv zu viel Paprika, das beigefügte Gewürz Ras al Hanout war für die vorgesehene Menge an Reis zuwenig und/oder nicht aromatisch genug. Bei Gewürzmischungen gibt es ja auch sehr große Unterschiede. Außerdem habe ich heute festgestellt, das die im Keller gelagerten Tomaten, Bestandteil des Gerichts, leider schimmelig geworden sind. Tomaten soll man ja nicht im Kühlschrank lagern, daher standen sie extra im Keller. Die Erbsen sahen auch nicht mehr superfrisch aus, aber ok.

Jetzt haben wir also noch 2 Gerichte vor uns, aber ich kann schon mal ein Fazit ziehen:

Preis-/Leistungsverhältnis: Angemessen, die Produkte werden geliefert, sind ordentlich verpackt und das etwas im Laufe einer Woche schimmelig wird kann – gerade bei dem schwülwarmen Wetter – immer passieren. Allerdings würde ich normalerweise im Laufe der Woche nochmals die frischen Sachen kaufen um eben so etwas zu vermeiden. Natürlich ist der Preis der einzelnen Zutaten oft beim eigenen Einkauf günstiger, allerdings muss ja auch die Zeit für den Einkauf mit eingerechnet werden.

Aufwand: Die Anleitungen sind sehr gut, allerdings habe ich deutlich länger als die angegebenen 30 Minuten gebraucht. Und ich bin keine Kochanfängerin! Aber das viele Gemüse will ja geschnitten werden. Dafür reduziert sich natürlich die Zeit für die Planung und den Einkauf, es ist ja alles fix und fertig da.

Was mir besonders gut gefallen hat: Es gibt einen sehr hohen Gemüseanteil und es macht mir natürlich auch Spaß mal wieder was neues auszuprobieren. Das motiviert. Alles ist vorbereitet, ich komme heim und fange sofort an. Die Familie ist auch angetan von neuen Rezepten.

Was mir nicht gefallen hat: Dieser Vorteil das so ziemlich alles für das Rezept notwendige in den Tüten drin ist führt natürlich auch zu einem erhöhten Verpackungsaufwand. Ich hätte folgendes NICHT gebraucht, da ich diese Dinge sowieso zu Hause habe: Reis, Stärke, Sojasauce, Ketchup, Essig in verschiedenen Variationen, Zwiebel, Sesamsaaten. Die Verpackungen der „Kleinigkeiten“ gerade bei den Gewürzen, Sojasauce, Stärke, etc. – das finde ich unangenehm, aber das Prinzip der Box beinhaltet ja: lege einfach los, nur die absoluten Essentials wie Salz, Pfeffer, Öl und Zucker müssen im Haus sein.

Würde ich die Box nochmals bestellen? Ja, mache ich, aber nur für 3 Tage und nur einmal im Monat. Ich sehe das jetzt als Belohnung für mich, denn dann muss ich mir  Gedanken machen was wir essen sollen. Aber es ist auch  ein Anreiz mich, mich wieder damit zu beschäftigen selber einen Wochenplan mit der Familie zu erstellen und dementsprechend vorher gut geplant einzukaufen.

Fazit: Ich bin froh das ich es ausprobieren kann und habe jetzt noch den Luxus von 2 geplanten Mahlzeiten vor mir.

Hinweis: da ich die Box komplett selber bezahlt habe und auch nicht von HelloFresh angesprochen wurde ist das hier kein Werbebeitrag sondern einfach zur Info gedacht für die Leute, die sich darüber informieren möchten. Die einzelnen Details über Lieferung, Laufzeit etc. sind auf der Webseite genau erklärt.

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