Ein Jahr (fast) zuckerfrei - meine Bilanz

Meine Erfahrung mit 40-Tage Zuckerfrei

Habt Ihr Euch schon mal mit dem Thema “Zuckerfrei” beschäftigt? Mein Eindruck ist das es ein immer größeres Thema wird - aber vielleicht täuscht mich auch nur meine Wahrnehmung denn seit etwas mehr als einem Jahr beschäftige ich mich damit.

Anlass ist leider eine beginnende Daumenarthrose und so empfahl mir meine Hausärztin das ich einen Monat lang keinen Zucker oder Gluten essen solle.

Und das habe ich dann auch getan.

Bei meinen Rezept-Recherchen fand ich die Webseite von Hannah Frey “Projekt gesund leben”. Und dort lernte ich auch ihre 40 Tage Challenge Zuckerfrei kennen. Das ist einmal ein Buch

und eine dazu passende Facebookgruppe. Also habe ich das Buch bestellt (übrigens brav über unseren sehr guten lokalen Buchladen!), meiner Familie mitgeteilt das ich mich jetzt die nächsten 40 Tage anders ernähren werde und mich auf das Abenteuer Zuckerfrei und Glutenfrei eingelassen.

Es gab für mich - und teilweise auch für die Familie - neue Gerichte und auch neue Zutaten: Quinoa, Chiasamen, Buchweizen, Erdmandeln, Nudeln aus Linsen oder Erbsen…. Ich habe wirklich viel Neues ausprobiert (und auch meine Familie!)

Erstaunlicherweise fiel es mir gar nicht so schwer. Wahrscheinlich lag das auch an der Jahreszeit: Im Sommer gibt es einfach viel mehr frisches, verlockendes Obst. Und wer jetzt sagt “HAAALT” dem sage ich: In Obst ist zwar Fruchtzucker, aber kein Industriezucker und für meine Zwecke ging es um den Industriezucker. Morgens gab es Müsli aus Hafer, teilweise Mandelmilch, richtig fettem Joghurt und Obst (das habe ich beibehalten). Ich habe Buchweizenpfannkuchen, Chiasamen-Pudding, Quionapfanne und vieles mehr ausprobiert.

Allerdings: Einen Monat lang nicht nur keinen Kuchen sondern auch kein Brot oder Brötchen - das fiel mir schwer. Ich habe glutenfreie Alternativen ausprobiert, aber die fand ich überhaupt nicht lecker. Mehr Kuchenartig und nicht nach Brot - das ist nix für mich. Wenn ich Brot esse, dann soll es nach Brot schmecken.

Ergebnis: in den 40 Tagen haben sich nicht nur die Schmerzen im Daumengelenk verringert sondern auch das seit Jahrzehnten stetig vorhandene Bauchgrummeln war weg. Das fand ich total erstaunlich und damit habe ich gar nicht gerechnet! Mein Daumen schmerzt manchmal ein bisschen bei Überlastung oder bei bestimmten Bewegungen, aber meist spüre ich so gut wie nichts. Und DAS ist eine enorme Erleichterung und Verbesserung. Damit kann ich leben. Da hatte ich ganz andere Tage in den Jahren zuvor.

Nach diesen 40 Tagen habe ich Gluten wieder in meine Lebensmittelliste aufgenommen und konnte keine Verschlechterung feststellen. Das strenge Zuckerfrei-Leben habe ich noch eine Zeitlang beibehalten und jetzt esse ich aber doch wieder etwas Zucker. Am Wochenende gibt es Marmelade, ab und zu ein normales Eis oder Schokolade oder Kuchen. Ich merke aber doch recht schnell wenn ich zu viel davon gegessen habe und achte dann wieder verstärkt darauf.

Außerdem habe ich Ende letzten Jahres wieder mit dem Brotbacken begonnen und habe dabei auch festgestellt das ich mein selbstgemachtes Brot mit Sauerteig oder wenig Hefe, mit langen Gehzeiten, auch sehr viel besser vertrage. Darum sehe ich jetzt das Brotbacken als eine Gesundheitsvorsorge an - es ist also wichtig für mich selber zu backen. (Mal abgesehen vom Geschmack.)

Nebeneffekt: Irgendwann stellte ich fest, das ich ca. 2 kg abgenommen habe. Klar, ich esse ja viel weniger Zucker.

Und meine Familie: die müssen ein bisschen “leiden”. Es gibt viel, viel weniger Süßigkeiten zu Hause. Unser Zuckerverbrauch ist rapide gesunken. Ich bestelle Zucker immer im Gebinde (also ca. 8 kg auf einmal) und ich weiß nicht mehr wann ich das letzte Mal Zucker bestellt habe. Vorher was das viel öfter. Mein Sohn hat dann sogar von sich aus Anfang des Jahres ca. 6 Wochen lang streng zuckerfrei gelebt. Jetzt nicht mehr, aber er ist sich viel mehr über den Zuckerkonsum bewusst als viele andere 15jährige Jungs sonst so. Wir alle schauen bei Lebensmitteln immer wieder nach den Zuckerangaben. Und der Geschmack ändert sich in Richtung weniger Zucker.

Wer sich jetzt mehr mit dem Thema beschäftigen möchte, dem kann ich folgende Bücher und Seiten empfehlen:

“Zuckerfrei die 40 Tage Challenge” von Hannah Frey

sowie ihr Blog: Projekt Gesund Leben - und dort kann ich nur empfehlen z. B. das Casheweis mal auszuprobieren. Ich wandle das ab und verwende Erdnussbutter und gesalzene Erdnüsse. Das erinnert an einen gewissen Schokoriegel ;)

oder auch der Blog von CarotsandClaire (das ist der Blog einer Mutter die aufgrund der Unverträglichkeiten ihrer Tochter viele Rezepte ohne Zucker, Milch etc. entwickelt hat. Mit erstaunlichem Erfolg)

Vor einiger Zeit habe ich übrigens hier im Blog ein Rezept für ein selbstgemachtes Granolaveröffentlicht - das könnt Ihr ja auch mal ausprobieren.

Viele Grüße und wenn Ihr etwas davon nachkocht: Guten Appetit!

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